Eine kleine Portalfräse nur für die Holz- und Kunststoffbearbeitung ist die passende Ergänzung zur BF20. Da hier auch nicht „nur mal ausnahmsweise” Metall bearbeitet werden muß (denn dafür ist die andere Maschine da), kann diese auch ruhig leicht aufgebaut sein. Eine echte Käsefräse eben. Im Folgenden werden die Erfahrungen mit dem Bausatz und praktische Erweiterungen für das fertige Gerät vorgestellt.
Meine kleine CNC-Fräse in Konsolenbauweise ist für die Metallbearbeitung ein treuer und nützlicher Begleiter geworden. Ihre Schwächen liegen in der Bearbeitung von Holz, insbesondere Sperrholz: Zum einen ist nach jeder Holzbearbeitung eine sorgfältige Reinigung notwendig, damit die gußeisernen Führungen nicht wegrosten. Dies nimmt üblicherweise fast eine Dreiviertelstunde in Anspruch. Zum anderen ist der Verfahrbereich mit 276 × 147 × 239 mm für die Bearbeitung flächiger Werkstücke sehr einschränkend.
Eine kleine Portalfräse nur für die Holz- und Kunststoffbearbeitung ist hier die passende Ergänzung. Da hier auch nicht „nur mal ausnahmsweise” Metall bearbeitet werden muß (denn dafür ist die andere Maschine da), kann diese auch ruhig leicht aufgebaut sein. Eine echte Käsefräse eben. Meine Wahl fiel auf die Stepcraft 420 (Version: Mit Parallelport und als Bausatz).
Der Bausatz ist ein 3D-Puzzle, das sich an einem ruhigen Samstag gemütlich aufbauen läßt. Insbesondere an dem Knotenstück zwischen X- und Z-Achse bilden Rollen und Spindelmuttern von beiden Seiten ein eng ineinandergeschachteltes Knobelspiel. Durch die hervorragende Aufbauanleitung erzeugt das aber eher Spaß als Frust. Wären wir hier in der Bausatzecke, gäbe es die volle Punktzahl.
Ein elektronisches Handrad gehört auch bei meiner anderen Fräse zu den nahezu unverzichtbaren Bedienelementen. Kein Wunder, das auch die Mini-Portalfräse sofort damit nachgerüstet wird.
Für die Steuerung des kleinen Proxxon-Bohrschleifers als Frässpindelchen bietet sich eine Schaltsteckdose an. Der Hersteller Stepcraft führt auch eine solche im Programm. Nachteilig ist bei diesem Modell neben dem Preis auch die Tatsache, daß der Erweiterungsstecker X2 dann nicht mehr für ein Handrad zur Verfügung steht. Also ist Selbstbau angesagt.
Die Original-Arbeitsplatte der Stepcraft-CNC besteht aus HDF und biegt sich, insbesondere bei der Nutzung des beiliegenden Spannsystems, sehr deutlich merkbar durch. Dies liegt zum einen daran, daß sie nur an den Längskanten unterstützt ist, andererseits ist sie mit 10mm auch nicht besonders dick.
Der Hersteller führt eine Absaugvorrichtung für dieses Gerät im Programm. Auf den Produktfotos sieht diese sehr hochwertig aus, wird aber nur über einen dünnen Wellschlauch angeschlossen. Der Luftstrom muß zudem eine 15-mm-Bohrung im Geräteträger der Z-Achse passieren. Damit ist zu erwarten, daß diese Absaugung im Betrieb sehr laut ist. Darüberhinaus ist nach den Produktfotos zu erwarten, daß durch die Position der Absaugöffnung der Verfahrbereich des Geräts in X-Richtung um etwa 20mm eingeschränkt wird. Nicht zuletzt der Preis läßt hier eine Eigenkonstruktion attraktiv erscheinen.
Wenn bei der Bearbeitung keine großen Kräfte auftreten, sind Exzenterspanner sind eine praktische Spannvorrichtung, da sich hier das Werkstück beispiellos schnell wechseln läßt und andererseits der Aufbau extrem einfach ist. Vorteilhaft ist auch, daß keine Kräfte erzeugt werden, die für ein Durchbiegen der Arbeitsplatte verantwortlich sein können.
Eine federnde Gravierspitze in der CNC-Fräse erlaubt ein automatisches und genaues Anreißen und schöne und schnelle Beschriftungen. Die Stepcraft-CNC ist dafür ausreichend stark und genau. Mit einem einfachen Adapter kann die Gravierspitze in der Spannhals-Halterung für die Kleinbohrmaschine gespannt werden.