μEDM - Pleiten, Pech und Fehlschläge

Systemaufbau μEDM

Der kleine Senkerodierer ist ein Projekt, dessen Aufwand am Anfang massiv unterschätzt wurde. Nachdem die ersten Versuche mit einer primitiven Pulserzeugung, Petroleumspülung mit einer Spritze und einem einfachen Handvorschub mit einer Schraub­zwinge und einer Regelung nach Gehör sehr schnell vielversprechende Ergebnisse lieferten, wurde davon ausgegangen, daß es sich um eine kleine Bastelei über „ein, zwei Samstage” handeln würde — zumal der passende Trafo und ein schickes 10-Zoll-Gehäuse schon seit Jahren in der Bastelkiste auf einen Einsatz warteten.

Tatsächlich hat sich der Aufbau (bislang) über etwas mehr als zwei Jahre hingezogen — Zeit, in der ich viel gelernt habe, in der aber auch einige Mißgeschicke passiert sind.


Foto: rissiges Plexiglas
Plexiglas reagiert mitunter recht extrem auf das falsche Reinigungsmittel.

Ist die Frontplatte erstellt, sind alle Bedien­elemente eingebaut und von vorn sieht endlich auch alles schön schick aus? Nicht ganz, vielleicht sollte das Ganze mal eben noch feucht abgewischt werden. Quickleen Universal­reiniger ist vielleicht für die schonende Reinigung einer Plexiglasscheibe nicht ganz das Richtige. Knack.


Foto: Wo ist der Kondensator
Quizfrage: Wo ist das einzige Verschleißteil des Geräts montiert? (klicken für Komplettansicht)

Vielleicht hätte der große Glättungskondensator so angeordnet werden können, daß die Schraubanschlüsse nicht genau unter der einzigen Querstrebe liegen, sondern auch im eingebauten Zustand mit einem Schrauben­dreher erreichbar sind.


Bein weg
Hatte der AD8217 nicht mal vorher acht Beinchen?

Der Instrumentenverstärker AD8217 ist schön niederohmig am Meß­shunt angebunden, damit der bei 200 kHz noch vernünftig messen kann. Auf eine verpolte Meßspannung reagiert er allerdings etwas mimosenhaft und verliert auch gerne mal unauffindbar ein Beinchen.


Umkehrspielkompensation mit Gummiband
Ein Gummiband als Umkehrspielkompensation

Üblicherweise wird bei Werkzeugmaschinen mit automatischem Antrieb Wert auf ein geringes Umkehrspiel gelegt. Da bei den ersten Versuchen keine präzise Gewindespindel zur Verfügung stand, wurde das Umkehrspiel durch Vorspannung ausgeschaltet — hier behelfsweise mit einem Gummiband.

Im Laufe der Firm­ware­entwick­lung stellte sich jedoch heraus, daß dies völlig überflüssig ist — schließlich hat die Regelstrecke für den Strom rein integrierendes Verhalten und eine Lose im Stell­glied kann der Regler mühelos aus­gleichen. Und für den finalen Vorschubstop bei Erreichen der Zieltiefe spielt die Abnutzung der Elektrode eine weitaus größere Rolle.


Verbesserungen:

Auch wenn ich mit dem Gerät in seiner jetzigen Form schon sehr zufrieden bin, gibt es Dinge, die ich bei einer Neukonstruktion anders machen würde z.B.:


Jetzt kommt aber wirklich nichts mehr.
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