Antennenmontage/Dachhimmel Mazda 3 (BL)
Die Montage einer Dachantenne ins Auto bedingt einen kompletten Ausbau des Dachhimmels.
Der Ausbau des Dachhimmels wiederum birgt im wahrsten Sinne des Wortes Sprengstoff: Man
legt mindestens zwei Airbags und zwei Gurtstraffer frei. Außerdem muß so ziemlich jedes
Teil der Kunststoff-Innenverkleidung, das nicht Teil des Armaturenbretts ist, vorher
ausgebaut werden.
Nein, das sind nicht alle Kunststoffteile der Innenverkleidung, die man vor dem
Dachhimmel ausbauen muß — es sind lediglich alle Teile, die auf eine
Wolldecke passen.
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Die gute Nachricht vorweg: Die Anzahl dieser Teile ist zum Glück noch zweistellig. Wohl
dem, der das „Mazda 3 Interior Trim Manual“[1] zur Verfügung hat
— und selbst darin sind z.B. die Steckverbindungen nicht beschrieben. Daß eine
solche Arbeit nur unter Beachtung der bekannten Sicherheitsvorkehrungen erfolgen darf,
sollte klar sein. Und daß es definitiv keine schlechte Idee ist, das eine Werkstatt machen
zu lassen, auch.
Ausbau des Dachhimmels
Dachhimmel von oben (vorn ist unten). Gut zu erkennen sind die Leitungswege
und Abzweige:
- Vorn Mitte: Rückspiegel und Regensensor
- A-Säule Beifahrerseite: Scheibenwaschwasser und Kabelstrang
- B-Säule Beifahrerseite: Antennenkabel und Bedienteilkabel (selbst verlegt)
- C-Säule Beifahrerseite: Scheibenwaschwasser und Kabelstrang
- C-Säule Fahrerseite: Kabelstrang
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Die folgenden Ausführungen sind mehr ein Gedächtnisprotokoll als eine Anleitung:
- Verkleidung A-Säule
-
Die Verkleidung der A-Säule läßt sich unproblematischer abnehmen, als geahnt. Der
Airbag sitzt im oberen Teil und erstreckt sich weit bis fast an die
C-Säule. Zur Demontage muß ein Halteband im Clip durchtrennt werden, das wohl bei
der Fahrzeugmontage auf dem Fließband hilfreich war, im fertigen Fahrzeug aber
keine Funktion mehr hat.
In der beifahrerseitigen A-Säulenverkleidung muß ein elektrischer
Steckverbinder (ist mit nervigem Kabelclip an der Karosserie befestigt) und
der Schlauch für Scheibenwaschwasser aufgetrennt werden.
Glücklich ist der, der auf Vorrat hat:
Befestigungsclips für die C-Säulenverkleidung (oben links Original von Mazda, oben
rechts Ersatz von Opel), und Kabelbinder mit Clip (unten)
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- Verkleidung B-Säule
-
Von unten nach oben wie im Handbuch beschrieben: Fußleisten, Türdichtung, untere
B-Säulenverkleidung, Gurthöhenverstellerknopf, obere B-Säulenverkleidung
- Komplette Kofferraumverkleidung
-
- Untere Rücksitzbank
- Vordere, schwarze Seitenteile
- Abdeckung unter der Heckklappe
- Obere, schwarze Seitenteile der Gurtdurchführung
- Große, mit Filz beklebte Seitenteile (vorher Verzurrösen)
- Raste für die Rücksitzbank und Gurtaufroller
-
ansonsten bekommt man den Himmel niemals zerstörungsfrei aus dem Fahrzeug.
Der Gurtaufroller läßt sich übrigens nur ausziehen, wenn er genau senkrecht
gehalten wird — ansonsten blockiert er.
- C-Säulenverkleidung
-
Die Verkleidung selbst sind die gleichen Clips, wie in der
Türverkleidung verbaut sind.
Auf der Beifahrerseite muß ein elektrischer Steckverbinder und der
Scheibenwaschwasserschlauch getrennt werden. Es ist einfacher, das
Klebeband abzuwickeln, als den Clip aus dem Metall zu ziehen.
Auf der Fahrerseite muß ebenfalls ein elektrischer Steckverbinder getrennt werden.
Hier gilt das Gleiche
- Regensensorverkleidung
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Hinter der Verkleidung befindet sich ein Steckverbinder.
- Sonnenblenden
-
Auch in den Füßen der Sonnenblenden befindet sich jeweils ein Steckverbinder.
- Handgriffe
-
Die Handgriffe sind mit einem Spreiz-Clipverbinder fest. Sehr montagefreundlich,
aber bei der Demontage muß es losgerüttelt werden.
- Vordere Innenraumleuchte/Brillenfach
-
Die vordere Innenraumleuchte ist einerseits rückseitig in einem Befestigungsring
am Dachhimmel befestigt, andererseits in einem Haltebügel an der Karosserie
eingeclipst. Daraus läßt sie sich mit einem mittelkräftigen Zug nach unten lösen
und bleibt beim Ausbau am Dachhimmel.
Nicht genug ist der Dachhimmel leicht breiter als die Heckklappe. Verkippen allein reicht
nicht aus — der Dachhimmel muß leicht gebogen werden.
Montage Antennenfuß
Geklebtes Blechpaket als Unterlage für den Antennenfuß
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Im Vergleich zum Aus- und Wiedereinbau des Dachhimmels ist der eigentliche Einbau des
Antennenfußes so unproblematisch und geht so schnell vonstatten, daß ich vergessen habe,
ein Foto davon zu machen.
Nach einer 5-mm-Bohrung an der passenden Stelle im Dach (ich habe mich für die Stelle
unmittelbar vor dem Bügel der B-Säule entschieden) wird ein Blechpaket als Unterlage für
den Antennenfuß eingeklebt. Das Blechpaket selbst besteht aus mehreren unterschiedlich
großen schubsteif miteinander verklebten Blechstücken und hat die Aufgabe, die
konzentrierte Steifigkeit des Antennenfußes über eine möglichst große Fläche der dünnen
Dachhaut einzuleiten. Deswegen wurde darauf geachtet, daß die Unterlage von außen nach
innen allmählich steifer wird. Eine massive Unterlegscheibe mit gleichbleibender Dicke
wäre hier kontraproduktiv.
Die Seitenairbags erstrecken sich fast über die gesamte Länge des Innenraums:
Hinter dem Haltewinkel läßt sich das Antennenkabel und das Kabel für den
Bedienteil durchführen.
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Nach dem Aufbohren und der Rostschutzversiegelung der Lochlaibung wird der Antennenfuß
eingeschraubt und zur Sicherheit noch einmal abgedichtet. Schließlich mag niemand
Wasser- oder gar Rostflecken im Dachhimmel.
Eine Mantelwellensperre am Antennenkabel sorgt für ein wohliges Gefühl der Sicherheit
— schließlich wird das Antennenkabel unmittelbar an den Seitenairbags vorbeigeführt.
Praktischerweise gibt es an der B-Säule einen Versteifungswinkel, hinter dem sich das
Kabel durchführen läßt, ohne daß die Gefahr besteht, daß das Fahrzeug irgendwann einmal
seinem Besitzer in seinen letzten Zügen die sorgfältig verlegten Kabel entgegenschleudert.
Bedienteil/Brillenfach
Innenraumleuchte und Brillenfach
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Das Brillenfach ist ein hervorragender Montageort für das Bedienteil des Funkgeräts. Durch
den Haltebügel ist es ordentlich mit der Karosserie verbunden und schwingt auch bei etwas
Masse darin nicht, oberhalb des Rückspiegels erlaubt es freie Sicht, ohne Teile der
Frontscheibe zu verdecken.
Leider schmiegt es sich so eng an die Karosserie, daß es kaum möglich ist, eine Buchse ins
Brillenfach zu legen — ein Kabelschwanz muß hier reichen.
Ebenfalls werden bei dieser Gelegenheit Befestigungspunkte für das Bedienteil angebracht.
Antenne montiert
Mein Auto hat eine Antenne.
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„In umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen“ — das sagt die Anleitung.
Im Vergleich zum Ausbau ist der Wiedereinbau des Dachhimmels unproblematisch (wenn auch
immer noch ein mehrstündiger Aufwand).
Ergebnis dieser Aktion ist, daß der Wagen jetzt fröhlich mit dem Ringelschwänzchen wedeln
kann.
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