Der Ender 5 ist geometrisch ein Würfel mit sechs offenen Flächen. An vier dieser Flächen ist er mechanisch gut gestaltet. Bei den zwei verbleibenden Flächen sieht es allerdings anders aus. Das läßt sich aber mit wenig Aufwand beheben.
Der Rahmen des 3d-Druckers Ender 5 ist prinzipiell ein Würfel mit offenen Flächen - also eine Sammlung parallelogrammartiger Strukturen. Das ist erst einmal ungünstig, weil sich dadurch unnötig niedrige Eigenfrequenzen ergeben, wenn nicht anderweitig Versteifungen vorhanden sind.
Vier von sechs Seiten sind schon werkseitig ganz gut versteift: An der Oberseite sind in den vier Ecken jeweils Versteifungswinkel angebracht. Auf der Vorder- und Rückseitenfläche dienen die doppelt breiten Profile dem gleichen Zweck. Die Bodenfläche ist mit dem großen Elektronik-Kasten sogar optimal in Bezug auf Steifigkeit gestaltet. Nur beim Blick von der Seite hat man ein wackliges Etwas vor sich.
Schon relativ dünne Versteifungsbleche für die insgesamt acht Ecken können hier leicht Abhilfe schaffen.
Die Geometrie der unteren Versteifungen ist die, die man oben gerne hätte: Die Wirkung ist flächig und die Geometrie in dem Sinn optimal, daß sie maximale Wirkung erzielen, ohne daß Verfahrweg verloren geht.
Bei den oberen Versteifungen ist nur eine Wirkung als Strebe vorhanden — ein Kompromiß, der nötig ist, um den Verfahrweg nicht zu beeinträchtigen und um den Riemenspanner und den Lagerschild beibehalten zu können.
Die kompromißlose Variante wäre ein neuer Lagerschild mit optimierter Geometrie. Es hat sich allerdings gezeigt, daß sich der Mehraufwand nicht auszahlt.
Die Wirkung der Versteifung zeigt sich insbesondere in einer erhöhten Oberflächenqualität — oder besser gesagt: in einer höheren Druckgeschwindigkeit bei gleichbleibender Oberflächenqualität. Alte G-Code-Dateien lassen sich jetzt mit 150%…200% Geschwindigkeit ausdrucken, ohne daß Ringing-Effekte an Kanten sichbar werden.
Fertigungsskizzen Versteifungen (DXF) |